Aktuelles

Forum:  Nach dem Krieg - Wie miteinander sprechen?

  • Warum haben wir übersehen, dass mit der Auflösung der Sowjetunion 1991 nicht auch die zerstörerische Gewalt untergegangen ist, die dieses System über Jahrzehnte aufrechterhalten hat?
     
  • Warum konnte sich danach kein nachhaltiger Prozess der Aufarbeitung des stalinistischen Terrors durchsetzen, obgleich bereits in der Perestroika und in den 1990er Jahren eine solche begonnen hat?
     
  • Diesen Fragen werden die Ethnologin Dr. Renate Haas, der Psychoanalytiker Dr. Michael Schmid sowie die Philosophin Dr. Irina Spiegelnachgehen. Sie werden darüber sprechen, dass der Schock, den der militärische Angriff Russlands auf die Ukraine bei ihnen ausgelöst hat, zum Nachdenken über die Lücken der deutschen Erinnerungspolitik zwingt, ohne die die blinden Flecken in den deutsch-russischen Beziehungen nicht verstanden werden können.


Ihre Überlegungen dazu möchten sie mit all denjenigen diskutieren,die sich derzeit fragen, wie und ob überhaupt die Gespräche mit Russland aufgenommen werden sollen.

Diese Kooperationsveranstaltung zwischen dem Institut für Kulturanalyse e.V.,Schloßstraße 7-8, 14059 Berlin und dem Gemeinschaftshaus Gropiusstadtfindet am 27. April 2024 im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt, Bat-Yam-Platz 1, 12353 Berlin statt.

Das detaillierte Programm finden Sie hier.

Geschichten teilen, Konflikte verstehen, Vermittlungsfähigkeit fördern in Institutionen fördern Kulturarbeit in gesellschaftlichen Übergangsräumen

Eine Fortbildung für Mitarbeiter/innen in Institutionen
(Erziehungs- und Bildungseinrichtungen, Verwaltungen und Behörden)

Die gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf physisches und psychisches Leiden infolge von Gewalt, Flucht, Vertreibung oder Vernichtung nimmt seit geraumer Zeit zu. Ins Blickfeld rücken insbesondere die Folgen von Kolonialisierung und Dekolonialisierung. Sie zeigen sich nicht zuletzt in den verschiedenen Forderungen nach Wiedergutmachung und Entschädigung. Schwierig wird es, wenn die in Institutionen arbeitenden Fachkräfte verschiedenen Opfergruppen oder Tätergruppen angehören und/oder als Kinder oder Jugendliche selbst Gewalt erlitten haben. Sie stehen nun vor der Aufgabe, die Verantwortung für eine Vergangenheit zu übernehmen, die sie selbst nicht verschuldet haben.

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Ort: nach Vereinbarung
Dauer: 3 x 8 Stunden
Teilnehmerzahl: 8
Preis: nach Vereinbarung


Das Modellprojekt wurde von 2015 bis 2019 im Rahmen des Bundesprogramms » Demokratie leben! « gefördert
Diese vielschichtige Problematik stellt für Institutionen wie Kindertagesstätten, Schulen, Jugendämter, Ausländerbehörden, Jobcenter, Betriebe, aber auch Universitäten, eine besondere Herausforderung dar. Werden die vielfältigen Spannungen, die in Erfahrungen aus unterschiedlichen Zeiten und Orten begründet sind, nicht angemessen wahrgenommen und so zur Sprache gebracht, dass Ambivalenzen und Ambiguitäten ausgehalten werden können, entstehen zwangsläufig Polarisierungen oder gar Spaltungen – die derzeit wirkungsmächtigste ist hierzulande die Separierung in »Willkommensfreunde« und »Willkommensgegner«. Werden solche Mechanismen nicht konstruktiv bearbeitet, kann die Funktionsfähigkeit von Institutionen langfristig empfindlich beeinträchtigt werden.